Ob du noch Neuling in Sachen Wein bist oder dein Wissen auffrischen und erweitern möchtest, hier findest du alle wichtigen Weinbezeichnungen, Fachbegriffe und Definitionen rund um das Thema Wein.
Solltest du noch weitere Fragen zu Begrifflichkeiten und Wein Bedeutungen haben, kannst du auch jederzeit auf uns zukommen. Wir helfen dir gerne weiter!
Inhaltsverzeichnis:
- Grundlagen der Weinkunde
- Die Grundlagen der Weinverkostung
- Rebsortenlexikon
- Aromenlexikon: Wie können Aromen im Wein herausgeschmeckt werden?
Grundlagen der Weinkunde
Die Weinkunde ist ein umfassendes Feld, das das Studium verschiedener Aspekte der Weinherstellung und des Weinkonsums umfasst. Dazu gehören die Kenntnis der verschiedenen Weinarten (Rotwein, Weißwein, Rosé, Schaumwein), die geografischen Weinregionen und ihre spezifischen Eigenschaften, die verschiedenen Rebsorten und ihre Charakteristika, die Techniken der Weinherstellung sowie die Kunst der Weinverkostung. Wir wollen dir hier einen guten Überblick zu den häufigsten Wein Begriffen, Definitionen und Bezeichnungen geben.
Weinarten
Wein lässt sich grob in vier Hauptkategorien unterteilen: Rotwein, Weißwein, Rosé und Schaumwein.
Rotwein wird aus dunklen Trauben hergestellt, wobei die Haut der Trauben während der Fermentation mit dem Saft in Kontakt bleibt, was dem Wein seine charakteristische Farbe verleiht. Beliebte Rotweinsorten sind Cabernet Sauvignon, Merlot und Pinot Noir.
Weißwein wird aus weißen Trauben hergestellt. Die Schalen werden vor der Fermentation entfernt, was zu einer helleren Farbe und einem leichteren Geschmack führt. Bekannte Weißweinsorten sind Chardonnay, Sauvignon Blanc und Riesling.
Rosé wird aus Rotweintrauben hergestellt. Bei der Roséherstellung werden rote Trauben kurz nach der Ernte sanft gepresst, wobei die Schalen nur kurz mit dem Saft in Kontakt sind und wenig Farbe abgeben. Dieser Wein ist perfekt für Sommerabende und passt gut zu leichten Speisen.
Schaumwein, bekannt durch Champagner, Prosecco und Cava, geht durch eine zweite Gärungsphase, die ihm seine sprudelnde Eigenschaft verleiht.
Weinregionen
Deutschland ist bekannt für seine vielfältigen und qualitativ hochwertigen Weinregionen, die sich durch einzigartige Klima- und Bodenbedingungen auszeichnen. Hier sind einige der bedeutendsten Weinregionen Deutschlands und ihre charakteristischen Merkmale:
Ahr
Die Ahr ist vor allem für ihre hochwertigen Rotweine bekannt, insbesondere für Spätburgunder (Pinot Noir), der hier aufgrund des milden Klimas, der Steillagen und der Schieferböden gedeiht. Die Weine aus dieser Region sind oft vollmundig und fruchtig.
Baden
Als südlichste Weinregion Deutschlands genießt Baden ein wärmeres Klima, das es ermöglicht, eine Vielzahl von Rebsorten anzubauen, einschließlich Spätburgunder, Müller-Thurgau und Riesling. Baden ist auch bekannt für seine Burgunderweine, darunter Weiß- und Grauburgunder.
Franken
Franken ist berühmt für seine mineralischen und trockenen Weißweine, vor allem aus der Silvaner-Traube. Die Weine werden oft in den traditionellen Bocksbeutel-Flaschen abgefüllt. Das Klima und die Böden, oft geprägt von Muschelkalk, verleihen den Weinen ihre charakteristische Frische und Struktur.
Mosel
Die Mosel ist eine Weinregion Deutschlands, die insbesondere für ihre steilen, schieferhaltigen Hänge bekannt ist. Die Weine hier haben eine feine Säure, Mineralität und oft auch eine leichte Restsüße, die hervorragend zu ihrer Fruchtigkeit passt.
Pfalz
Die Pfalz ist eine der wärmsten und trockensten Regionen Deutschlands, was eine Vielzahl von Rebsorten ermöglicht. Hier dominieren kräftige Rieslinge, die durch ihre Fruchtigkeit und Fülle bestechen, sowie eine gute Auswahl an Rotweinen, darunter Dornfelder und Spätburgunder.
Rheingau
Der Rheingau ist bekannt für seine Rieslinge. Die Weine aus dieser Region sind oft körperreich und zeichnen sich durch eine ausgeprägte Eleganz und Aromatik aus. Das Mikroklima entlang des Rheins sorgt für optimale Bedingungen zur Reifung der Trauben.
Rheinhessen
Rheinhessen ist die größte Weinregion Deutschlands und bietet eine breite Palette von Weinstilen. Die Region ist bekannt für ihre innovativen Winzer und die Vielfalt der produzierten Weine, einschließlich Müller-Thurgau, Silvaner und Riesling.
Saale-Unstrut
Diese nördlich gelegene Weinregion ist bekannt für ihre frischen und fruchtigen Weißweine, die aus Rebsorten wie Müller-Thurgau, Silvaner und Weißburgunder hergestellt werden. Die kühleren Klimabedingungen führen zu Weinen mit einer lebendigen Säure.
Sachsen
Sachsen ist eine der kleinsten, aber auch eine der ältesten Weinregionen Deutschlands. Trotz des kühleren Klimas werden hier vornehmlich Weißweine wie Müller-Thurgau und Riesling angebaut, die durch ihre Frische und Lebhaftigkeit überzeugen.
Württemberg
In Württemberg, der Heimat vieler traditioneller Familienweingüter, dominieren Rotweine, insbesondere der Trollinger, der hier am häufigsten angebaute Rotwein. Die Weine sind oft fruchtig und weniger tanninhaltig, was sie besonders zugänglich macht.
Weinherstellung
Auch in Bezug auf die Weinherstellung werden Fachbegriffe verwendet, die du als Neuling, aber vielleicht auch als Weinliebhaber noch nicht kennst. Oder du hast schon einmal von ihnen gehört, möchtest aber gerne die korrekte Definition der Weinbegriffe erfahren.
Abbeeren
Eine Weintraube besteht aus vielen Beeren und dem grünen Stielgerüst. Das Entfernen des Stielgerüsts von den Beeren der Trauben vor der Gärung, um Bitterkeit und adstringierende Tannine zu minimieren, wird Abbeeren genannt.
Barrique
Ein kleines Eichenfass, typischerweise mit einem Fassungsvermögen von 225 Litern, das zur Reifung und Fermentation von Wein verwendet wird und ihm komplexe Aromen und Tannine verleiht.
Cuvée
Ein Begriff, der verwendet wird, um einen Wein zu beschreiben, der aus einer Mischung verschiedener Partien oder Traubensorten hergestellt wurde, um eine bestimmte Qualität oder einen bestimmten Stil zu erreichen.
Dekantieren
Das vorsichtige Umschütten von Wein aus der Flasche in ein anderes Gefäß (Dekanter), um Sediment zu entfernen und den Wein mit Sauerstoff zu versorgen.
Fassreife
Die Phase, in der der Wein in Fässern gelagert wird, um Geschmacksentwicklung durch die Interaktion mit Eichenholz zu ermöglichen.
Gärung
Der Prozess, bei dem Hefen Zucker in Alkohol und Kohlendioxid umwandeln. Dies kann für die alkoholische Gärung des Mosts oder die malolaktische Gärung gelten, die Säure abbaut.
Hefe
Mikroorganismen, die für die alkoholische Gärung verantwortlich sind. Sie können natürlich auf der Traubenhaut vorkommen oder dem Most als Reinzuchthefen zugesetzt werden.
Jahrgang
Das Erntejahr der Trauben, das oft auf der Flasche angegeben wird und auf das Klima und die Wachstumsbedingungen des betreffenden Jahres hinweist.
Kelter
Ein Gerät zum Pressen der Trauben, um den Saft oder Most für die Weinherstellung zu gewinnen.
Lese
Die Ernte der Trauben, die manuell oder maschinell erfolgen kann, oft unter Berücksichtigung der optimalen Reifezeit.
Most
Der ungegorene Traubensaft, der nach dem Pressen der Trauben gewonnen wird und die Grundlage für die Weinproduktion bildet.
Öchsle
Eine Maßeinheit in Deutschland und der Schweiz zur Bestimmung des Zuckergehalts im Traubenmost, die Aufschluss über das potenzielle Alkoholniveau im fertigen Wein gibt.
Perlwein
Ein leicht schäumender Wein, dessen Kohlensäure entweder durch eine zweite Gärung oder durch Zugabe von Kohlendioxid entstanden ist.
Qualitätswein
Ein gesetzlich definierter Begriff in vielen Weinbauländern, der besagt, dass der Wein bestimmte Qualitätsstandards erfüllt und aus spezifizierten Regionen stammt.
Rütteln
Ein Verfahren in der Produktion von Schaumweinen, bei dem die Flaschen regelmäßig gedreht werden, um die Hefeansammlungen zu lösen und den Klärprozess zu unterstützen.
Sulfite
Chemische Verbindungen, die Wein vor Oxidation und Bakterien schützen. Ihr Einsatz ist gesetzlich reguliert.
Terroir
Ein französischer Begriff, der die einzigartige Kombination aus Boden, Klima und Landschaft beschreibt, die den Charakter eines Weins beeinflusst.
Vinifikation
Der gesamte Prozess der Weinherstellung von der Ernte bis zur Abfüllung.
Weinstock
Die Pflanze, aus deren Früchten der Wein hergestellt wird. Der Anbau und die Pflege der Reben sind entscheidend für die Weinqualität.
Die Grundlagen der Weinverkostung
Auch bei der Weinverkostung kommen Begriffe auf, die ihre spezielle Bedeutung haben. Für einen guten Überblick haben wir dir wichtige Begriffe zusammengestellt:
Aroma
Der Geruch oder Duft des Weins, der durch die Nase wahrgenommen wird. Aromen können in primäre (aus der Traube stammende), sekundäre (durch Gärung entstandene) und tertiäre (durch Alterung entstandene) unterteilt werden.
Bouquet
Ein fortgeschritteneres Aroma, das sich entwickelt, wenn der Wein altert. Im Bouquet drücken sich oft komplexere, tiefere Noten aus, die während der Flaschenreife entstehen.
Degustation
Der formelle Begriff für die Verkostung von Wein, oft in einem professionellen Kontext, bei dem Weine systematisch bewertet werden.
Finish
Der Nachgeschmack oder Abgang, der nach dem Schlucken des Weins auf der Zunge bleibt. Ein langes Finish ist oft ein Zeichen für einen Wein hoher Qualität.
Geschmacksprofil
Die Gesamtheit aller Geschmacksnoten, die im Wein vorkommen, einschließlich Süße, Säure, Bitterkeit und Salzigkeit sowie die Balance dieser Elemente.
Körper
Beschreibt das Gewicht und die Fülle des Weins auf der Zunge. Weine können leicht, mittel oder voll (schwer) sein. Der Körper eines Weins wird oft durch den Alkoholgehalt sowie die Menge an gelösten Feststoffen beeinflusst.
Mundgefühl
Die taktile Empfindung, die ein Wein im Mund hinterlässt. Dazu gehören Cremigkeit, Schärfe, Adstringenz und die Wahrnehmung von Alkohol.
Palette
Ein Begriff, der verwendet wird, um die gesamte Bandbreite der Geschmacks- und Geruchserfahrungen zu beschreiben , die ein Wein bietet.
Retro-Nasal
Die Aromen, die wahrgenommen werden, wenn der Wein im Mund ist und Aromen durch den Rachenraum zur Nase aufsteigen. Dieser Effekt tritt auf, wenn man beim Verkosten des Weins Luft durch den Wein zieht.
Struktur
Beschreibt die Wechselwirkungen zwischen Säure, Tanninen, Alkohol und Zuckergehalt im Wein. Eine gute Struktur ist oft ein Hinweis auf das Alterungspotenzial eines Weins.
Tannine
Die natürlich vorkommenden Polyphenole in Traubenschalen, -kernen und Stielen, die dem Wein eine adstringierende Qualität verleihen und besonders bei Rotweinen wichtig sind. Tannine tragen zur Struktur und zum Alterungspotenzial bei.
Verkostungsnotizen
Aufzeichnungen, die während der Verkostung gemacht werden, um die charakteristischen Merkmale jedes Weins festzuhalten, einschließlich Aromen, Geschmack, Mundgefühl und persönlicher Eindruck.
Vertikalverkostung
Eine Verkostung, bei der verschiedene Jahrgänge desselben Weins verglichen werden, um die Unterschiede und die Entwicklung über die Zeit zu untersuchen.
Rebsortenlexikon
Bacchus
Der Bacchus ist bekannt für seine lieblichen bis feinherben Weine, die oft fruchtige Aromen aufweisen.
Chardonnay
Eine der bekanntesten weißen Rebsorten weltweit, bekannt für ihre Vielseitigkeit und Fähigkeit, ein breites Spektrum an Weinstilen zu produzieren, von leichten, frischen Weinen bis hin zu vollmundigen, eichenbetonten Chardonnays. Ursprünglich aus Burgund, Frankreich.
Cabernet Sauvignon
Eine der prominentesten roten Rebsorten, bekannt für ihre dicke Schale und Langlebigkeit. Sie ist die Basis für einige der weltweit meistgeschätzten Weine, besonders aus Bordeaux. Der Wein zeichnet sich durch Aromen von schwarzen Johannisbeeren und robuste Tannine aus.
Grauer Burgunder
Er produziert trockene Weine mit einer ausgeprägten Körperlichkeit und Aromen von Steinobst.
Huxelrebe
Die Huxelrebe erzeugt liebliche Weine mit einer ausgeprägten Süße und fruchtigen Noten.
Manzoni Bianco
Eine eher seltene Sorte, die trockene Weine mit einem unverwechselbaren Charakter produziert.
Merlot
Diese rote Rebsorte ist für ihre weiche, samtige Textur und reifen Fruchtgeschmack bekannt. Merlot ist sowohl als sortenreiner Wein als auch als wichtiger Bestandteil in Bordeaux-Mischungen beliebt. Sie liefert oft Noten von Pflaumen und Kirschen.
Morio Muskat
Diese Rebe bietet liebliche Weine mit einem stark aromatischen Profil.
Riesling
Eine weiße Rebsorte, die vor allem in Deutschland hoch geschätzt wird, aber auch in vielen anderen Weinregionen der Welt angebaut wird. Riesling produziert aromatische, säurebetonte Weine, die von trocken bis süß reichen können, mit lebhaften Aromen von grünem Apfel, Limette und oft einer markanten Mineralität.
Pinot Noir
Eine rote Rebsorte, die für ihre schwierige Kultivierung bekannt ist, aber hoch geschätzte Weine hervorbringt. Pinot Noir ist besonders prominent in Burgund und Oregon. Die Weine sind oft subtil, mit Aromen von Kirschen, Himbeeren und einem Hauch von Waldboden.
Sauvignon Blanc
Eine knackige, trockene weiße Rebsorte, die für ihre ausgeprägte Säure und ihr kräftiges Aroma bekannt ist, das oft an grüne Paprika, Stachelbeere und frisch gemähtes Gras erinnert. Besonders prominent in der Loire-Region in Frankreich und in Neuseeland.
Scheurebe
Sie produziert sowohl edelsüße als auch feinherbe Weine, die für ihre Aromatik bekannt sind.
Syrah/Shiraz
Je nach Region, in der sie angebaut wird, als Syrah oder Shiraz bekannt. Diese rote Rebsorte ist berühmt für ihre kraftvollen und würzigen Weine, die oft Noten von dunklen Beeren und Pfeffer enthalten. Sie ist besonders beliebt in der Rhône-Region in Frankreich und in Australien.
Zinfandel
Eine rote Rebsorte, die besonders mit Kalifornien verbunden ist, wo sie sowohl in kräftigen, fruchtigen Rotweinen als auch in der leichteren Rosévariante "White Zinfandel" ausgebaut wird. Sie zeigt oft Aromen von Beeren und Gewürzen.
Sangiovese
Die dominierende rote Rebsorte in der Toskana, Italien, bekannt für die Erzeugung der Weine Chianti und Brunello di Montalcino. Sangiovese-Weine sind bekannt für ihre säurebetonte Struktur und Aromen von Kirschen und erdigen Noten.
Tempranillo
Eine wichtige rote Rebsorte in Spanien, vor allem in der Rioja und Ribera del Duero. Tempranillo-Weine sind für ihre mittlere bis volle Körperstruktur, ihre Aromen von Beeren, Tabak und Leder sowie ihre Fähigkeit zur Alterung bekannt.
Aromenlexikon
Das Aromenlexikon dient als umfassender Leitfaden zur Entdeckung und Unterscheidung der vielfältigen Geschmacks- und Geruchsnoten in Lebensmitteln und Getränken. Aromen sind wesentliche Bestandteile unserer sensorischen Erfahrungen und beeinflussen maßgeblich unsere Wahrnehmung und Beurteilung kulinarischer Produkte. Sie sind das Ergebnis einer komplexen Interaktion von Inhaltsstoffen, Herstellungsprozessen und Reifungsbedingungen.
Primäraromen
Primäraromen sind die natürlichen Aromen, die direkt aus der Traube oder dem verwendeten Rohmaterial stammen. Diese Aromen werden vor allem durch die Sorte und die Anbaubedingungen der Trauben beeinflusst. Beispiele für Primäraromen sind fruchtige Noten wie Apfel, Zitrusfrüchte oder Beeren in Weinen oder der malzige Geschmack in Bieren. Diese Aromen sind typischerweise sehr frisch und klar erkennbar.
Sekundäraromen
Sekundäraromen entstehen während der Verarbeitung und Fermentation des Produkts. Im Falle von Wein sind dies Aromen, die durch die Gärung selbst hervorgerufen werden, wie zum Beispiel Hefenoten, Brotkruste oder Milchsäurearomen. Bei Bier können dies Aromen sein, die durch die Art der Gärung, wie die Verwendung von speziellen Hefestämmen, entstehen. Sekundäraromen sind komplexer als Primäraromen und tragen zur Tiefe und Komplexität des Geschmacks bei.
Tertiäraromen
Tertiäraromen entwickeln sich in der Phase nach der Fermentation, insbesondere während der Reifung und Lagerung eines Produkts. In Weinen können dies zum Beispiel Aromen von Vanille, Tabak, Leder oder Schokolade sein, die durch die Alterung in Eichenfässern entstehen. Bei Bier kann eine längere Lagerung zu Noten von Karamell oder Nüssen führen. Tertiäraromen sind oft subtil und komplex und geben dem Produkt einen charakteristischen "gereiften" Geschmack.
Aromen in der Übersicht:
Agave
Agave bringt eine süße, fast sirupartige Note in den Wein, die manchmal in sehr süßen oder nachgereiften Weinen zu finden ist.
Apfel
Apfel ist ein typisches Aroma für viele weiße Weine, insbesondere für solche aus kühleren Klimazonen wie den Riesling oder Chardonnay. Grüne Äpfel verleihen dem Wein eine frische, leicht säuerliche Note, während reife Äpfel eher süße und warme Nuancen beitragen.
Aprikose
Aprikose ist ein typisches Aroma in vielen Weißweinen, besonders in solchen, die aus Viognier oder manchen späten Ernten von Riesling hergestellt werden. Es bietet eine süßliche, leicht samtige Note, die den Wein vollmundig und aromatisch macht. Oft wird es von einer leichten Säure begleitet, die den Geschmack ausbalanciert und Tiefe verleiht.
Akazienblüten
Akazienblüten bringen ein feines, leicht süßliches und blumiges Aroma in den Wein, das besonders in einigen Weißweinen wie französischem Sauvignon Blanc oder italienischem Prosecco hervorsticht. Dieses Aroma trägt zur Frische und Eleganz des Weins bei und ist oft mit einer gewissen Mineralität verbunden, die die Komplexität erhöht.
Ananas
Ananas ist ein exotisches, tropisches Fruchtaroma, das oft in Weißweinen aus wärmeren Regionen gefunden wird, wie in Chardonnay aus Kalifornien oder Australien. Es verleiht dem Wein eine reiche, fruchtige Süße und ist häufig mit anderen tropischen Früchten wie Mango oder Papaya in einer Aromenkomposition zu finden. Ananas-Aromen können dem Wein auch eine leichte Säure verleihen, die ihn erfrischend und lebendig macht.
Birne
Die Birne findet sich oft in weicheren, volleren Weißweinen wie Pinot Gris oder manchen Chardonnays. Sie bringt eine süßliche, oft auch buttrige Note mit, die die Weichheit des Weins unterstreicht.
Brombeere
Brombeere ist ein häufiges Aroma in kräftigen Rotweinen, besonders in solchen aus wärmeren Regionen. Dieses Aroma kann sehr reich und konzentriert sein und dem Wein eine tief dunkle Fruchtnote hinzufügen.
Cassis
Cassis, oder Schwarze Johannisbeere, ist ein markantes Aroma in vielen hochwertigen Rotweinen, vor allem in Cabernet Sauvignon und Bordeaux-Mischungen. Es verleiht dem Wein eine tiefe, fast muschelige Fruchtigkeit mit einer Nuance von Würzigkeit.
Dörrobst
Dörrobst-Aromen wie Rosinen oder getrocknete Pflaumen finden sich häufig in reiferen, konzentrierteren Rotweinen, besonders in solchen, die in wärmeren Klimazonen oder bei längerer Fassreifung hergestellt wurden. Diese Aromen verleihen dem Wein eine reiche, süße Komplexität.
Eukalyptus
Eukalyptus gibt ein kühles, fast minziges Aroma ab, das besonders in einigen australischen Weinen wie Shiraz zu finden ist, wo die Reben neben Eukalyptusbäumen wachsen.
Erdbeere
Erdbeere ist ein häufiges Aroma in leichteren Rotweinen wie Pinot Noir oder in Roséweinen. Es bringt eine frische, fruchtige Süße, die oft mit einer leichten Säure gepaart ist, was den Wein zugänglich und angenehm macht.
Feige
Feige ist ein typisches Aroma in vielen dichten und süßlichen Weinen. Sie bringt eine schwere, fast sirupartige Süße mit, die besonders in Dessertweinen oder sehr reifen Rotweinen zu finden ist.
Fenchel
Fenchel kann eine süße, anisartige Note in den Wein einbringen, die in manchen mediterranen Weißweinen vorkommt, die in Gebieten mit wildem Fenchel angebaut werden.
Gewürznelke
Gewürznelke ist ein typisches Gewürzaroma, das oft in Weinen vorkommt, die in Eichenfässern gereift wurden. Es verleiht dem Wein eine warme, würzige Note, die besonders gut mit reichen, kräftigen Rotweinsorten harmoniert.
Granatapfel
Granatapfel bietet eine fruchtige, leicht säuerliche Note, die manchmal in jüngeren, frischen Rotweinen zu finden ist, die auf eine fruchtige Frische abzielen.
Holunderblüte
Holunderblüte ist bekannt für ihr zartes, süßlich-blumiges Aroma, das besonders in einigen aromatischen Weißweinen wie dem deutschen Müller-Thurgau oder dem Sauvignon Blanc zu finden ist.
Honig
Honig findet sich oft in süßeren Weißweinen oder in Weinen mit einem höheren Restzuckergehalt. Dieses Aroma gibt dem Wein eine reiche Süße und eine glatte Textur, oft gepaart mit einer angenehmen floralen Note.
Ingwer
Ingwer kann ein pikantes, scharfes Aroma mit einer gewissen Wärme in den Wein bringen, das besonders bei Gewürzweinen oder in Weißweinen aus kühleren Klimazonen auftreten kann.
Iris
Das Aroma von Iris oder anderen blumigen Noten ist typisch für feine, aromatische Weißweine wie Viognier oder manche Rieslinge. Es verleiht dem Wein eine zarte, parfümierte Komplexität, die ihn elegant und ansprechend macht.
Jasmin
Jasmin ist bekannt für sein intensiv blumiges Aroma, das in einigen feinen und duftenden Weißweinen wie Gewürztraminer vorkommt.
Johannisbeere
Neben Cassis (schwarze Johannisbeere) gibt es auch rote und weiße Johannisbeere-Aromen in Weinen, die ihnen eine frische, säuerliche und manchmal herbale Note verleihen.
Kamille
Kamille bietet ein sanftes, beruhigendes Aroma, das oft in leichten, trockenen Weißweinen zu finden ist, und verleiht ihnen eine subtile, blumige Note.
Kirsche
Kirsche ist ein sehr verbreitetes Aroma in Rotweinen. Dieses Aroma kann von frisch und säuerlich bis tief und fast likörartig reichen, abhängig von der Reife des Weins und der Sorte.
Lavendel
Lavendel ist ein weiteres blumiges Aroma, das eine deutliche und leicht erkennbare Note in manchen mediterranen Weinen hinterlassen kann, besonders in denen aus der Provence, wo Lavendelfelder weit verbreitet sind.
Leder
Leder ist ein komplexes, oft in älteren Rotweinen vorkommendes Aroma. Es verleiht dem Wein eine erdige Note und ist häufig mit Aromen von Tabak und Gewürzen verbunden. Dieses Aroma entwickelt sich meist während der Reifung in der Flasche.
Mandel
Mandel gibt eine nussige, oft leicht bittere Note, die in manchen Schaumweinen und leicht oxidierten Weißweinen wie Sherry zu finden ist.
Minze
Minze bringt eine frische, aromatische und manchmal kühle Note in den Wein, die besonders in einigen Cabernet Sauvignons oder Shiraz-Weinen zu finden ist. Es kann dem Wein eine leichte, belebende Frische verleihen.
Nelke
Nelke, ähnlich wie Gewürznelke, bringt eine warme, würzige Dimension in den Wein, die besonders in Weinen, die in Eiche gereift sind, zum Vorschein kommt.
Nussig
Nussige Aromen, wie Walnuss oder Haselnuss, sind häufig in reicheren, oxidativ ausgebauten Weißweinen oder in Weinen, die in Eichenfässern gereift wurden, zu finden. Sie bringen eine gewisse Tiefe und Komplexität in den Wein.
Orange
Orange und andere Zitrusaromen sind typisch für viele frische Weißweine. Diese Aromen bringen eine helle, lebendige Säure in den Wein, was ihn erfrischend und leicht zugänglich macht.
Pfeffer
Schwarzer Pfeffer ist ein häufiges Aroma in kräftigen, würzigen Rotweinen wie Shiraz. Es verleiht dem Wein eine scharfe, würzige Note, die die Komplexität und Tiefe erhöht.
Pfirsich
Pfirsich ist ein süßes, fruchtiges Aroma, das in vielen Weißweinen wie dem Riesling präsent ist.
Quitte
Quitte ist ein spezielles, oft in trockenen Weißweinen zu findendes Aroma. Es ähnelt dem von Äpfeln und Birnen, hat aber eine markantere Säure und eine leicht florale Note.
Rauchig
Rauchige Aromen entstehen häufig durch die Reifung in Eichenfässern und verleihen dem Wein eine subtile Tiefe und Komplexität. Diese Aromen können an geräuchertes Holz oder geröstete Aromen erinnern.
Rosmarin
Rosmarin kann eine aromatische, krautige Note beisteuern, die manchmal in kühneren Rotweinen oder in Weißweinen aus Regionen mit mediterranen Klimabedingungen auftritt.
Schokolade
Schokolade, besonders dunkle Schokolade, ist ein Aroma, das man in vielen kräftigen Rotweinen findet. Es ergänzt die Fruchtaromen und fügt eine reichhaltige, manchmal fast cremige Textur hinzu.
Tabak
Tabak ist ein weiteres komplexes Aroma, das oft in reifen Rotweinen auftritt. Es verleiht eine gewisse Würzigkeit und Reife, die besonders bei länger gelagerten Weinen geschätzt wird.
Toffee
Toffee gibt eine süße, butterartige Karamellnote, die oft in Weinen vorkommt, die in Eichenfässern gereift wurden, besonders in reichen Rotweinen oder komplexen Weißweinen.
Unterholz
Unterholz, oft auch als "bodennah" beschrieben, gibt Weinen eine gewisse erdige Note, die an feuchte Blätter und Waldboden erinnert. Dieses Aroma ist besonders in alten Rotweinen zu finden.
Vanille
Vanille ist ein häufiges Aroma in Weinen, die in neuen Eichenfässern gereift wurden. Es bringt eine süße, wohlriechende und manchmal buttrige Note in den Wein, die besonders bei Chardonnays oder reichen Rotweinen beliebt ist.
Walderdbeere
Walderdbeere bietet eine zartere, feinere Variante des Erdbeeraromas mit einer zusätzlichen floralen Note. Es ist typisch für elegante Rotweine wie Pinot Noir.
Zeder
Zeder ist ein aromatisches Holzaroma, das oft in Weinen zu finden ist, die in Zedernholzfässern gereift wurden, und bietet eine elegante, würzige Holznote.
Zimt
Zimt ist ein wärmendes Gewürzaroma, das besonders in Weinen, die in Eichenfässern gereift sind, oder in süßen Rotweinen auftaucht. Es verleiht dem Wein eine festliche Note und ist oft mit anderen Gewürz- und Fruchtaromen verbunden.
Zitronengras
Zitronengras bietet eine frische, zitronige und zugleich krautige Note, die in manchen frischen und aromatischen Weißweinen zu finden ist, vor allem in solchen, die in tropischen oder subtropischen Klimazonen angebaut werden.
Feuerstein
So bezeichnet man einen positiven Geschmackseindruck von trocken ausgebauten Weißweinen, die auf Böden mit Feuerstein-Anteilen gewachsen sind und sich durch eine große Reintönigkeit auszeichnen. Häufig werden in diesem Zusammenhang die französischen Weißweine Chablis, Pouilly-Fumé und Sancerre sowie der italienische Vernaccia di San Gimignano genannt. Wir finden diese besondere Note auch teilweise im Riesling wieder. Für dieses rauchige Aroma sind bestimmte Thiole (Mercaptane - Benzylmercaptan) verantwortlich, die durch chemische Reaktionen nach der Gärung entstehen. Das Feuersteinaroma wird der Gruppe der mineralischen Töne zugeordnet.
Wie können Aromen im Wein herausgeschmeckt werden?
Das Herausschmecken von Aromen im Wein ist eine Fähigkeit, die sowohl Übung als auch Aufmerksamkeit für Details erfordert. Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, die verschiedenen Aromen im Wein zu erkennen und zu beschreiben:
- Die richtige Temperatur
- Stelle sicher, dass du den Wein in der optimalen Temperatur servierst, um seine Aromen voll entfalten zu können. Weißweine servierst du am besten zwischen 8-12°C und Rotweine zwischen 14-18°C.
- Das richtige Glas
- Die Wahl des richtigen Weinglases kann entscheidend sein. Ein Glas mit breiterer Öffnung ist ideal für Rotweine, da es die Aromen besser entfaltet, während ein schmaleres Glas die Aromen von Weißweinen konzentriert.
- Schwenken
- Nachdem du den Wein eingeschenkt hast, schwenke ihn leicht im Glas. Dies erhöht die Oberfläche des Weins, die mit Luft in Kontakt kommt, und hilft, die Aromen freizusetzen.
- Schnuppern
- Schnuppere tief am Glas, bevor du trinkst. Versuche, die ersten Eindrücke zu erfassen – sind sie fruchtig, blumig, würzig, holzig oder vielleicht mineralisch? Die erste Nase gibt oft Hinweise auf die Primäraromen.
- Schmecken
- Beim ersten Schluck lass den Wein im Mund kreisen, um alle Geschmacksknospen zu aktivieren. Achte auf die Balance von Süße, Säure und Bitterkeit und wie diese die Aromen beeinflussen.
- Nachsinnen
- Nach dem Schlucken achte auf den Nachgeschmack (Abgang). Tertiäraromen wie Leder, Tabak oder Gewürze können sich hier offenbaren, besonders bei reiferen Weinen.
- Notizen machen
- Es kann hilfreich sein, Notizen zu machen, insbesondere wenn du verschiedene Weine vergleichst. Notiere, welche Aromen du identifizieren kannst und wie du die Struktur und Balance des Weins empfindest.
- Übung und Vergleich
- Die Fähigkeit, Aromen zu identifizieren, verbessert sich mit Erfahrung. Übe oft und vergleiche Weine in Blindverkostungen, um unvoreingenommene Eindrücke zu gewinnen.
- Bildung
- Die Teilnahme an Weinproben und Seminaren kann ebenfalls sehr lehrreich sein. Experten können dir oft tiefere Einblicke in die Aromenprofile von Weinen geben und dein Verständnis erweitern.
Indem du diese Schritte befolgst und regelmäßig übst, wirst du allmählich ein tiefes Verständnis für die Komplexität und Vielfalt der Aromen im Wein entwickeln.